Anforderungen an die laterale Auflösung eines Profilometers
- Laterale Charakterisierung von Oberflächen
- Verständnis der Autokorrelationslänge Ral
- Charakterisierung der lateralen Auflösung von Profilometern mittels der lateralen Periodengrenze DLIM
Die optische Profilometrie hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Während früher vor allem daran gemessen wurde, wie gut sie taktile Messgeräte ersetzen kann, setzen moderne optische 3D-Profilometer heute neue Maßstäbe. Dank innovativer Sensortechnologie erfassen sie mehrere Millionen Messpunkte pro Sekunde und liefern eine außergewöhnlich hohe Auflösung in allen drei Raumrichtungen. Diese Leistungsfähigkeit macht sie zu zuverlässigen Referenzinstrumenten in unterschiedlichsten Anwendungen – von Forschung und Entwicklung bis zur industriellen Qualitätskontrolle.
Doch die höchste Auflösung ist nicht in jeder Situation die beste Lösung. Systeme mit maximaler Vergrößerung und Spitzenkameras sind zwar technisch beeindruckend, können jedoch zu höheren Kosten und längeren Messzeiten führen. Entscheidend ist daher, die tatsächlich benötigte Auflösung zu kennen und gezielt einzusetzen. So lassen sich Zeit und Kosten erheblich reduzieren, ohne Kompromisse bei der Messqualität einzugehen.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die optimale Auflösung für Ihre Anwendung bestimmen und das passende Messsystem auswählen – für präzise, effiziente und wirtschaftliche Ergebnisse.
Anforderungsanalyse: Praktische Herangehensweise
Die laterale Auflösung spielt eine zentrale Rolle bei der Auswahl eines geeigneten Profilometers. Sie bestimmt, wie fein kleinste Strukturen auf einer Oberfläche noch zuverlässig erkannt und vermessen werden können – und damit, wie präzise und aussagekräftig die Messergebnisse letztlich sind.
In der Praxis stellt dies eine besondere Herausforderung dar: Oberflächen, die einer Rauheitsmessung unterzogen werden, besitzen in der Regel keine regelmäßigen oder klar definierten Strukturen. Sie bestehen aus einer komplexen Kombination zufälliger topografischer Merkmale. Dadurch wird ein direkter Vergleich verschiedener Profilometer anhand typischer Marketingangaben wie Auflösung, Messbereich oder Punktdichte schwierig – oft sogar unmöglich.
Um dennoch eine fundierte und vergleichbare Bewertung zu ermöglichen, stellt die Präsentation (siehe unten) einen praxisorientierten Ansatz vor. Im Mittelpunkt steht die Charakterisierung von Oberflächenstrukturen mithilfe der Autokorrelationslänge (Ral). Dieser Kennwert beschreibt, über welche Distanz sich Strukturen auf einer Oberfläche statistisch wiederholen, und liefert somit eine quantitative Grundlage zur Einschätzung der erforderlichen lateralen Auflösung.
Darauf aufbauend wird gezeigt, wie sich Profilometer anhand ihrer lateralen Periodengrenze (DLIM) klassifizieren lassen – also jener Grenze, bis zu der periodische Strukturen noch sicher aufgelöst werden können. Diese methodische Herangehensweise schafft Transparenz bei der Bewertung und Auswahl unterschiedlicher Messsysteme und unterstützt Anwender dabei, das für ihre spezifische Anwendung optimal geeignete Gerät zu identifizieren.
So ermöglicht die Kombination aus Ral-Analyse und DLIM-Klassifizierung eine deutlich präzisere Zuordnung von Messaufgabe und Messsystem – und bildet damit eine wertvolle Grundlage für effiziente, reproduzierbare und verlässliche Messergebnisse in Forschung und Industrie.
Zusammenfassung: Was sind die wesentlichen Erkenntnisse aus dem Beitrag?
ISO-konforme Bewertung
Ral und DLIM ermöglichen die objektive und ISO-konforme Bewertung von Oberflächenstrukturen und Instrumenten.
Optisch vs. Taktil
Das optische System ermöglicht Referenzmessungen mit deutlich höherer Auflösung als taktile Instrumente.
Systemauswahl
Wählen Sie ein System mit der erforderlichen, aber nicht maximalen Auflösung. Dies ermöglicht die Messung größerer Flächen in angemessener Zeit und spart Zeit und Kosten.
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Download
Laden Sie sich den kompletten Bericht “Anforderungen an die laterale Auflösung des Profilometers” herunter. Lernen Sie die Zusammenhänge an konkreten Praxisbeispielen kennen.
Messen Sie nicht irgendwas. Messen Sie das, was zählt.
FAQ
Die Autokorrelationslänge (Ral) ist ein Maß dafür, über welche Distanz sich die Höhen einer Oberfläche gegenseitig ähneln.
Mit anderen Worten: Sie beschreibt, wie weit man sich auf einer Oberfläche bewegen kann, bevor die topografischen Höhenwerte statistisch unabhängig voneinander werden.
Die DLIM kann experimentell ermittelt werden, indem man Teststrukturen mit bekannten, sich wiederholenden Mustern (z. B. Gitter oder Sinusprofile) misst.
Dabei beobachtet man, ab welcher Strukturperiode das Messsystem die Form noch korrekt erfasst und wann die Messung beginnt, die Strukturen zu „glätten“ oder zu verfälschen.
Ja, über den Zusammenhang Ral ↔ DLIM lässt sich das optimale Profilometer für die Messaufgabe ermitteln:
Wenn DLIM < Ral, kann das Profilometer die Struktur vollständig auflösen → optimale Messqualität.
Wenn DLIM > Ral, werden Strukturen nicht mehr korrekt erfasst → Detailverlust und verfälschte Rauheitswerte.
Daher ist DLIM ein entscheidendes Auswahlkriterium für präzise und reproduzierbare Messergebnisse.